Stahlkonjunktur und Stahlpreise unbeeindruckt von Börsenboom

Der deutsche Aktienindex Dax und der amerikanische Leitindex Dow Jones klettern von Tag zu Tag auf Allzeithochs. Aktuell liegt die Dax-Rekordmarke bei 8.401 Punkten. Die Stahlkontrakte an den Warenterminbörsen bleiben davon unbeeindruckt. In Chicago gehandelter warm gewalzter Stahl setzt seine Talfahrt auf 578 US-Dollar (USD) fort.

An der Londoner Metallbörse (LME) wird die leichte Erholung für Rohstahl (Steel Billet) abgewürgt. Steel Billet vergünstigt sich auf 135 USD. In der ersten Maihälfte kletterte die LME Stahlpreisentwicklung von 113 auf 140 USD (+23,89%). Darüber hinaus sanken zuletzt die europäischen Stahlpreise für warm gewalzten Stahl.

Mit einer kurzfristigen Belebung der Stahlnachfrage in Euroopa sei nicht zu rechnen, sagte der Chef des österreichischen Stahlkonzerns Voestalpine, Wolfgang Eder, der Nachrichtenagentur Reuters. In den ersten fünf Monaten habe keine Besserung der Stahlkonjunktur stattgefunden. Für die zweite Jahreshälfte dürfte sich daran nichts ändern.

Der Aktienkurs von Voestalpine sank seit Jahresbeginn von 28,80 Euro auf 25,50 Euro (-11,46%). Anteilsscheine von Deutschlands Branchenprimus ThyssenKrupp brachen um 18 Prozent auf 15,30 Euro ein. Der Stahlhändler Klöckner schneidet am besten ab. Mit einem aktuellen Aktienkurs von 9,80 Euro notiert die Klöckner-Aktie 0,40 Euro höher als Anfang Januar.

Unter den Hüttenbetreiber steht Voestalpine derzeit vielleicht am besten da. Der Kurs der Voestalpine-Aktie könnte hochschießen, sollte der Konzern einen Auftrag von Gazprom an Land ziehen. Es geht um Lieferungen von Röhren für die Gaspipeline South Stream, die sibirisches Gas nach Südeuropa transportieren soll.