Chinas neuer Umweltschutz schiebt Stahlpreisentwicklung an

Die chinesischen Betonstahlpreise setzen ihren Höhenflug fort. Der an der Warenterminbörse in Shanghai gehandelte Kontrakt klettert auf 3.848 Yuan (470 Euro). Damit sind die Stahlpreise für Betonstahl die vierte Woche in Folge am steigen. Weil Peking die Luftverschmutzung eindämmen will, hat die Stahlpreisentwicklung Aufwärtspotential.

Chinas Regierende werden schon sehr bald neue Pläne zur Bekämpfung der Luftverschmutzung vorstellen", schreibt das Börsenblatt "China Securities Journal". Neben der Aluminium-, Zement- und Flachglasindustrie habe Peking auch die Bekämpfung der Überkapazitäten im Stahlsektor im Auge, heißt es in dem Bericht.

"Die Stahlindustrie steht sehr strengen Umweltschutzmaßnahmen gegenüber, was zu Preiserhöhungen führen wird", zitiert der Finanzdienst Bloomberg den Analysten Ren Xinlei von Luzheng Futures.

Bislang hat Peking trotz einer Verlangsamung des chinesischen Wirtschaftswachstum die Stahlwerke auf Hochtouren weiter produzieren lassen. Man wollte soziale Unruhen durch ein Arbeitskräftefreisetzung unbedingt vermeiden, berichteten Beobachter. Hintergrund sei der Wunsch einer möglichst reibungslosen Machtübernahme durch Chinas neuen Präsidenten Xi Jinping gewesen.

Sollte China seine Stahlproduktion nun drosseln, könnte sich der Gesundungsprozess der europäischen Stahlbranche beschleunigen. Die Stahlschwemme im unteren Preissegment würde sich verringern, was eine Erhöhung der Stahlpreise nach sich ziehen dürfte.