Stahlpreise stagnieren, während Schrottpreise steigen

Die Stahlpreise dümpeln seit einigen Wochen vor sich hin. Der in Chicago gehandelte Kontrakt für Warmbreitband klebt aktuell bei 668 Dollar je Tonne. An der Londoner Metallbörse (LME) wurde Rohstahl seit Anfang November um 10 Dollar auf 225 Dollar günstiger. Anders sieht es auf dem Schrottmarkt aus, wo die Preise deutlich angestiegen sind.

Der Lagerverkaufspreis für Stahlaltschrott verteuerte sich im bundesweiten Durchschnitt von 219,20 im Oktober auf 233,70 im November, wie die Bundesvereinigung Deutscher Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen (BDSV) am Donnerstag mitteilte. Damit hat die Schrottpreisentwicklung den Dämpfer zu Beginn des vierten Quartals wieder wettgemacht.

Noch ist unklar, wie lange sich die im Juni bei 209,70 Euro einsetzende Aufwärtsbewegung der Schrottpreise fortsetzt. "Die Überkapazitäten der Stahlbranche haben negativen Auswirkungen auf den Schrottmarkt - sowohl im Segment der Altmetalle als beim Neuschrott", zitiert presseanzeiger.de den Geschäftsführer der Entsorgung Punkt DE GmbH, Thomas Wagner.

Ein wenig Auftrieb dürften die Schrottpreise von den jüngsten Entwicklungen an den Devisenmärkten bekommen. Der Kurs des Euros brach zwischen Ende Oktober und Anfang November von 1,3833 auf 1,3295 US-Dollar ein (-3,89 Prozent). Aktuell kostet die Gemeinschaftswährung 1,3498 Dollar.

Weil der Euro nicht länger bei knapp 1,40 Dollar notiert, dürften Schrotthändler einen Teil ihrer Käufe in den Euroraum zurück verlagern, was zu einem Anstieg der Schrottpreise beiträgt.