Londoner Stahlpreise steigen mit deutschem Rückenwind auf $390

Die Entwicklung der europäischen Stahlpreise ist erfreulich. Der an der Londoner Metallbörse (LME) gehandelte Kontrakt für Rohstahl (Steel Billet) klettert auf den höchsten Stand seit zwei Jahren. Ein Grund dafür ist Deutschlands robuste Rohstahlproduktion.

Der LME Stahlpreis steigt auf 390 Dollar bzw. 281 Euro pro Tonne. Diese Preisniveau wurde zuletzt im Juli 2012 erreicht. Deutschlands Rohstahlproduktion hat sich im Februar um vier Prozent auf 3,56 Millionen Tonnen erhöht, teilte die Wirtschaftsvereinigung Stahl vergangenen Montag mit. Es war bereits der sechste Anstieg in Folge.

"Spürbar verbessert hat sich auch die Kapazitätsauslastung, die im Mittel der Monate Januar/Februar bei 87 Prozent lag, verglichen mit 82 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die leichte Erholung der Stahl-Mengenkonjunktur verfestigt sich", schreibt der Düsseldorfer Verband.

LME Stahlpreis (US-Dollar pro Tonne)

Preisanalysten haben derweil einen Zusammenhang zwischen der Stahlpreisentwicklung an der LME sowie der deutschen Rohstahlproduktion festgestellt. Als die deutsche Produktion im Sommer 2013 startete anzuziehen, begann sich der in London gehandelte Rohstahlkontrakt sukzessive zu verteuern.

Mitte Juli 2013 war der LME-Kontrakt auf ein Rekordtief bei 99 Dollar (76 Euro) gesunken. Inzwischen sind Steel Billets beinahe viermal so teuer. Die Stahlpreisentwicklung legte in den zurückliegenden acht Monaten um 294 Prozent zu.