In Stahlpreisen für Rohblöcke steckt Anstiegsfantasie

Die Stahlpreise für Rohstahl haben zuletzt mit einem Sprung über die 300-Euro-Marke die Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Dies könnte erst der Anfang gewesen sein. Die Preise dürften weiter steigen, weil von den Stahlproduzenten auf Lager gelegtes Rohstahl nun verstärkt aufgebraucht wird.

An der Londoner Metallbörse (LME) gehandeltes Rohstahl (Steel Billet) notierte zuletzt mit steigender Tendenz bei 410 US-Dollar bzw. 303 Euro je Tonne. Zuvor hatte die Stahlpreisentwicklung monatelang in einer engen Handelsspanne zwischen 380 bis 390 Dollar ausgeharrt.

"Dies deutet darauf hin, dass einzelne Stahlhersteller gezielt Rohblöcke auf Lager gelegt haben, um sich beispielsweise auf eine bevorstehende vorübergehende Stilllegung von Hochöfen vorzubereiten." Zu diesen Ergebnissen kommt der aktuelle Stahlbericht des Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung (RWI).

Auf den Rohstahlmarkt herrschte offenbar monatelang ein Angebotsüberhang. Sollten die Produzenten nun damit beginnen ihre hohen Lagerbestände, die laut RWI wegen einer ungewohnten hohen Produktion im Dezember 2013 entstanden waren, wieder abzubauen, müssten die Rohstahlpreise weiter steigen.

Im August 2011 waren die LME-Stahlpreise auf 690 Dollar (476 Euro) geklettert. Es folgte bis zum Juli 2013 im Lichte der Rezessionen in Europa ein Rückgang auf 99 Dollar (76 Euro). Ausgehend von den Rekordtiefs des letzten Jahres haben sich die Stahlpreise, trotz der monatelangen Seitwärtsentwicklung, inzwischen vervierfacht.

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