Stahlpreis für warm gewalzten Stahl aus Europa bei 414 Euro

Deutschlands Industrie macht die schlechtesten Geschäfte seit drei Jahren. Dies dürfte neben den tiefen Eisenerzpreisen ein Grund dafür sein, warum die Stahlpreise für warm gewalzten Stahl (Hot-Rolled Coil) aus Nordeuropa deutlich unter den Vorjahresniveaus liegen.

Die Auftragseingänge brachen im Juni um 3,2 Prozent ein, teilte das Wirtschaftsministerium heute in Berlin mit. Fast niemand sah den Rückgang, der vor allem wegen einem Einbruch von Großaufträgen zustande kam, kommen. Volkswirte hatten mit einem Auftragsplus von 0,5 Prozent gerechnet.

Stahlpreis pro Tonne

Der nordeuropäische Stahlpreis für warm gewalzten Stahl lag in der zweiten Julihälfte 2014 bei 414 Euro je Tonne ab Werk. Im September 2013 lagen die Hot-Rolled Coil Preise bei 466 Euro. Zur Jahresmitte 2012 waren es bis zu 490 Euro, wie aus Preismeldungen von "The Steel Index" hervorgeht.

Auf den ersten Blick sieht es düster aus, weil sich scheinbar nichts von die konjunkturellen Erholung Europas in der Stahlpreisentwicklung wieder findet. Wegen den sinkenden Eisenerzpreise haben Stahlproduzenten wie ThyssenKrupp und Salzgitter jedoch Kostenvorteile. Daher lassen sich höhere Stahlpreise im Warmbreitband-Segment kaum durchsetzen.

Branchenprimus ArcelorMittal profitiert von den sinkenden Einkaufskosten kaum, weil der Konzern viel Geld in die Hand nahm, um eine eigene Förderung von Eisenerz aufzubauen. Dies zahlte sich bisher nicht aus, da man Eisenerz günstiger auf dem Weltmarkt hätte beziehen können.