U.S. Steel: Gewinne in Europa "erhöhten sich erheblich"

Bei dem amerikanischen Stahlriesen U.S. Steel sprudeln die Gewinne. Das 144 Jahre alte Unternehmen profitiert von höheren Stahlpreisen für Walzstahl. Ferner erntet der Konzern die Früchte eines Kostensenkungsprogramms und schreibt in Europa schwarze Zahlen.

Die Aktie von U.S. Steel kletterte nach der Vorlage der Quartalszahlen um 19 Prozent und erzielte damit den stärksten Anstieg seit fünf Jahren. Aktuell notieren die Papiere bei 35,35 US-Dollar, nachdem sie Anfang Juni 2014 lediglich 22,73 Dollar wert waren.

Besonders gut läuft die Geschäftsentwicklung im Unternehmensbereich für Walzstahl. Die Sparte verdiente im 2. Quartal 30 Millionen Dollar. Im Vorjahresquartal stand noch ein Verlust von 51 Millionen Dollar zu buche.

Neben Kostensenkungen dürften die anziehenden Stahlpreise in den USA den Turnaround begünstigt haben. So kletterte der Preis für warm gewalzten Stahl von 642 Dollar im September 2013 auf 667 Dollar im Juli 2014, wie Referenzpreislisten von "The Steel Index" zeigen.

Geld verdiente der Konzern auch in Europa, obwohl auf dem alten Kontinent die Stahlpreise für warm gewalzten Stahl seit zwei Jahren am sinken sind. Die Erträge in Europa "erhöhten sich erheblich", stellte der Analyst Ignace Proot von Sandford C. Bernstein Co. fest.

In Deutschland kann sich nur ThyssenKrupp mit U.S. Steel messen. Der Aktienkurs des Essener Stahlkonzerns kletterte seit Januar 2014 von 17,30 Euro auf 20,67 Euro (+19,48%). Salzgitter fielen von 30,89 Euro auf 26,20 Euro (-15,18%), während die Papiere des Stahlhändlers Kloeckner & Co. bei 10,26 Euro seitwärts notierten.