Stahlpreis Prognose 2016: Licht am Ende des Tunnels
Die Stahlpreise in Europa werden nach Einschätzung von Moody's Investor Service 2016 aufhören zu sinken. Wegen des wirtschaftlichen Wachstums komme es zu einem Anstieg der Stahlnachfrage. Darüber hinaus dürften die Stahlkonzerne von Maßnahmen der EU-Kommission profitieren. Die Brüsseler Behörde werde voraussichtlich Strafzölle gegen importierten Stahl verhängen, weil ausländische Produzenten ihre Stahlprodukte auf dem europäischen Binnenmarkt unter Wert anbieten.Bevor es zu einer Bodenbildung der Stahlpreise im nächsten Jahr komme, könnte es im verbleibenden Teil von 2015 zu weiteren Rückgängen kommen, schreiben die Analysten von Moody's. Zuletzt lag der Preis für warm gewalzten Stahl bei 343 Euro pro Tonne in Nordeuropa und bei 292 Euro in Südeuropa. Zu Jahresbeginn 2015 hatten die durchschnittlichen Verkaufspreise bei 402 Euro (Nordeuropa) und 388 Euro (Südeuropa) gelegen.
Moody's bewertet die europäische Stahlindustrie mit einem stabilen Ausblick. Es lauern aber Gefahren für Stahlkonzerne wie ThyssenKrupp und ArcelorMittal. Denn die Stahlpreise, die nach Einschätzung von Moody's im nächsten Jahr nicht steigen sondern auf der Stelle treten werden, bedrohen die Profitabilität der Stahlkonzerne. Insbesondere der Rückgang der Preise für warm gewalzten Stahl (Hot-Rolled Coil, HRC) und kalt gewalzten Stahl (Cold-Rolled Coil, CRC) sei eine große Gefahr für die Produzenten.
Von der EU-Kommission möglicherweise verhängte Strafzölle auf importierten Stahl komme laut Moody's eine wichtige Rolle zu. Der nach Europa strömende Stahl würde besser kontrolliert werden. Ein Rückgang von importierten Stahl schöbe die Nachfrage nach europäischen Stahlerzeugnissen an. Dadurch könnten die Stahlkonzerne ihre Profite halten bzw. vergrößern.