Stahlpreis Prognose 2017: Steiler Anstieg setzt sich fort

Die Stahlpreise stehen nach Einschätzung der Metallberatungsgesellschaft MEPS unmittelbar vor weiteren, kräftigen Anstiegen. Es sei mit "substanziellen Erhöhungen" im Dezember zu rechnen, wenn Stahlproduzenten und Stahlverwender ihre Verhandlungen abgeschlossen hätten. Demnach dürfe der zuletzt mit 512 Euro je Tonne auf ein 3-Jahreshoch gestiegene Stahlpreis für Warmband (Hot-Rolled Coil) weiter zulegen.


Für das 1. Vierteljahr 2018 sei mit einer erneuten Aufwärtsbewegung bei den Stahlpreisentwicklungen für Flachstahlprodukte zu rechnen. Diese zweite Welle werde den hohen Preisen für Kokskohle und Eisenerz geschuldet. "Wegen den kräftigen Anstiegen bei den Rohstoffkosten machen die Stahlproduzenten konzertierte Anstrengungen, um ihre Verkaufspreise anzuheben", erläutert MEPS.

Eine wichtige Komponente für die Stahlpreise in Europa und den USA spielt ferner die abgenommene Verfügbarkeit von Importstahl. Sie kann im Wesentlichen auf die Verhängung von Strafzöllen auf chinesischen und russischen Stahl zurückgeführt werden. In Europa kommt die Abschwächung des Euros hinzu. Der Eurokurs sank seit dem Beginn des 4. Quartals von 1,12 US-Dollar auf 1,07 Dollar, was Importstahl weiter verteuert hat.

Weil die Stahlpreise für Importstahl zu hoch und damit nicht wettbewerbsfähig wären, sei es wahrscheinlich, dass die Stahleinkäufer höhere Preise ihrer heimischen Stahlproduzenten akzeptierten, schlussfolgert MEPS. Dies müssten die Stahlverwender alleine schon deswegen tun, um Materialengpässe zu vermeiden.