Aktuelle Stahlpreise pro Tonne (1.000 kg) - Westeuropa/USA

Der Stahlpreis für Warmband in Westeuropa steht vor einer bedeutsamen Trendwende. Zum ersten Mal seit vier Monaten ist der 5 Millimeter dicke und 1200-1500 mm breite Stahl in Deutschland, Frankreich und Benelux wieder teurer geworden. Per 10. Juli 2017 kostete er 490 Euro je Tonne. Das waren 3 Euro mehr als am 26. Juni 2017 (Quelle: Steel Benchmarker).

Zuvor hatte sich die Stahlpreisentwicklung ununterbrochen abwärts bewegt. Warmband fiel zwischen Mitte März und Ende Juni von 572 Euro auf 487 Euro (-14,86%). Befürchtungen auf Seiten einiger Stahlerzeuger, wonach sich der Absturz aus dem Jahr 2015, als der der Warmbandpreis bis auf 321 Euro in den Keller rauschte, wiederholen könnte, haben sich nicht bewahrheitet.


Trotz des sinkenden Preises steigerten die Stahlproduzenten im Mai 2017 die Erzeugung von warmgewalzten Erzeugnisse um 6,8% auf 3,41 Millionen Tonnen, wie aus Daten der Wirtschaftsvereinigung Stahl hervorgeht. Die Erhöhung des Stahlangebots in einem schwachen Preisumfeld dürfte mit dazu beigetragen haben, dass der Warmbandpreis zunächst weiter gesunken ist.

Dann fiel das gesteigerte Stahlangebot aber auf fruchtbaren Boden: "Die deutsche Industrie war auch im Juni in Höchstform und ist noch einen Tick stärker gewachsen als im Mai", berichten Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik und IHS Markit. Die Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbe steigerten Produktionszuwächse und Neuaufträge auf Mehrjahreshochs.

In den USA kletterte der Warmbandpreis von 669 US-Dollar auf 672 Dollar je Tonne. Bei dem von Steel Benchmarker herangezogenen EUR/USD-Wechselkurs von 1,14 ergibt sich ein US-Stahlpreis von 589 Euro je Tonne. Das sind 99 Euro mehr als in Europa. Vor einem Monat war US-Stahl um 106 Euro teurer. In China stieg der Warmbandpreis kräftig um 26 Dollar auf 449 Dollar (394 Euro).