Aktuelle Stahlpreise pro Tonne (1.000 kg) - Westeuropa/USA
Steht der Stahlpreis für Warmband in Westeuropa vor einer bedeutsamen Trendwende? Zum ersten Mal seit knapp vier Monaten ist der 5 Millimeter dicke und 1200-1500 mm breite Stahl in Deutschland, Frankreich und Benelux günstiger geworden. Per 10. Juli 2017 kostete er 540 Euro je Tonne. (Quelle: Steel Benchmarker). Das war zwar nur 1 Euro weniger als am 25. September 2017. Die Anzeichen eines herbstlichen Rückgangs verdichten sich jedoch.Das gesamte 3. Quartal 2017 war die Stahlpreisentwicklung unentwegt nach oben gekraxelt. Zwischen Ende Juni und Ende September 2017 hatte sich der Stahlpreis für den auf Rollen gewickelten Bandstahl von 487 Euro auf 541 Euro (+11%) erhöht. Das Mitte März 2017 bei 572 Euro erreichte 4-Jahreshoch war in Reichweite gekommen.
Die Produktion im Verarbeitende Gewerbe und die weiter gefasste Industrieproduktion erleben in Europa eine Renaissance. Auftragseingang und Produktionssteigerungsraten haben im September stark zugelegt. Ferner zeigen die Einkaufsmanager-Daten von IHS Markit, dass der Industriesektor stärker am expandieren ist als der Service-Sektor.
Weil sich die Stahlnachfrage in der EU laut dem Weltstahlverband Worldsteel im nächsten Jahr nicht mehr ganz so dynamisch entwickeln wird, besteht bei den Stahlpreisen ein gewisses Rückfallrisiko. Gemäß den Herbstprognosen von Worldsteel dürften Stahlverwender ihren Bedarf 2018 um 1,4% steigern, während es 2017 auf ein Plus von 2,5% hinauslaufen werde.
In den USA sank der Warmbandpreis in den zurückliegenden vier Wochen von 702 US-Dollar auf 672 Dollar je Tonne. Bei dem von Steel Benchmarker herangezogenen EUR/USD-Wechselkurs von 1,18 ergibt sich damit zu Beginn des 4. Quartals 2017 ein US-Stahlpreis von 569 Euro je Tonne. Das sind 29 Euro mehr als in Europa. Vor vier Monaten war US-Warmband noch um 106 Euro je Tonne teurer gewesen.