Stahlpreisentwicklung saust auf 600 USD je Tonne nach oben

In den USA haben sich die Stahlpreise für Warmbreitband seit der zweiten Maiwoche um vier Prozent erhöht. Deutschlands Hüttenbetreiber glänzen mit einer hohen Kapazitätsauslastung. Gleichzeitig deutet sich eine Bodenbildung bei den Stahlpreisen für das Vorleistungsprodukt Steel Billet (Stahlknüppel) an.

Der an der Warenterminbörse in Chicago gehandelte Stahlkontrakt für warm gewalzten Stahl kletterte von 578 Dollar am 12. Mai auf 600 Dollar pro Tonne am 14. Juni. Weil die US-Wirtschaft in diesem Jahr um rund zwei und im nächsten Jahr um knapp drei Prozent wachsen dürfte, ist Aufwärtsspielraum vorhanden. Bei gleichbleibendem Anstiegstempo wäre das Jahreshoch vom Januar bei 655 Dollar im August erreicht.

"Die Kapazitätsauslastung liegt mit effektiv knapp 85 Prozent zwischen Januar und Mai deutlich höher als der internationale Durchschnitt (75 Prozent) bzw. als in der EU insgesamt (71 Prozent)", teilte die Wirtschaftsvereinigung Stahl letzten Montag mit. Wie in den USA ist die Stahlkonjunktur in Deutschland recht ordentlich, worauf eine Preiserhöhung von Salzgitter bereits hingedeutet hat.

Aufgrund der Rezessionen in weiten Teilen Europas und des starken Wettbewerbs auf dem europäischen Markt, blieben die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Stahlindustrie jedoch schwierig, räumte der Düsseldorfer Verband ein.

An der Londoner Metallbörse (LME) gehandeltes Steel Billet verteuerte sich in den vergangenen sechs Wochen von 113 Dollar auf 130 Dollar je Tonne. Es zeichnet sich eine Bodenbildung ab. Mit einem Anstieg auf das Augusthoch 2011 bei 690 Dollar ist zwar auf absehbare Zeit nicht zu rechnen. Jedoch könnte die LME Stahlpreisentwicklung im dritten Quartal über die Marke bei 200 Dollar klettern.