Stahlpreise und Stahlmarkt am 12. Januar 2015

Der Stahlpreis pro Tonne für warm gewalzten Stahl (Hot-Rolled Coil) sinkt an der Warenterminbörse auf 594 Dollar (503 Euro). Das ist der tiefste Stand seit anderthalb Jahren. Der Rückgang könnte ein Vorbote dafür sein, dass die zuletzt bei 405 Euro stagnierenden Stahlpreise für europäisches Warmband nun wieder sinken.

"Die Preise der wichtigen Stahlrohstoffe Eisenerz und Kohle zeigten in den vergangenen Wochen global einen fallenden Trend", sagte der Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, Hans Jürgen Kerkhoff, der Deutschen Presse-Agentur. Unklar sei, ob die Stahlproduzenten die geringeren Einkaufskosten an ihre Kunden weitergeben würden. "Die Situation auf den Rohstoffmärkten kann sich schnell wieder umkehren", begründet Kerkhoff.

Deutschlands Rohstahlproduktion lag 2014 erwartungsgemäß bei 42,95 Millionen Tonnen, meldet die Wirtschaftsvereinigung Stahl, die vor einem Jahr eine Stahlproduktion von 43 Millionen Tonnen prognostiziert hatte. "Die Kapazitätsauslastung erreichte im internationalen Vergleich hohe 86 Prozent, blieb damit aber unter dem langfristigen Durchschnitt von 89 Prozent", teilt der Verband ferner mit.

An der Warenterminbörse in Shanghai sinkt der Stahlpreis für Baustahl den vierten Handelstag in Folge auf 2.564 Yuan (350 Euro) pro Tonne. Das Bauhauptgewerbe frage wegen den kalten Temperaturen in Nordchina weniger Stahl nach, meldet die Nachrichtenagentur Reuters.

Der Preis für Eisenerz mit einem Gehalt von 62 Prozent sinkt unter die Marke von 70 Dollar pro Tonne. Der zentrale Rohstoff für die Stahlproduktion wurde zuletzt im chinesischen Hafen von Tianjin für 69,80 Dollar pro Tonne verkauft. Der Eisenerzpreis könnte als nächstes das kurz vor Weihnachten 2014 bei 65,70 Dollar markierte Fünfeinhalbjahrestief unterbieten.