Stahlpreise und Stahlmarkt im Februar 2015 - Update 5

Während die Stahlpreise in Europa und den USA auf der Stelle treten, steigen sie im Land des weltgrößten Stahlproduzenten. China will seine Konjunktur ankurbeln. Der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) warnt derweil eindringlich vor den Folgen eines Euro-Austritt Griechenlands (Grexit).

In Shanghai klettert der meistgehandelte Baustahlkontrakt auf ein Sechswochenhoch bei 2.549 Yuan (357 Euro) pro Tonne. Peking werde im nächsten Monat ein Wachstumsziel von sieben Prozent ausgeben. Dies sei erforderlich, um einen Anstieg der Arbeitslosenrate zu vermeiden. Um das Wachstumsziel zu erreichen, sei man bereit die Zinsen zu senken und die Währung abzuschwächen, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters mit Verweis auf chinesische Regierungskreise.

Die Stahlpreisentwicklung für US-Warmband tritt aktuell auf ihrem Rekordtief bei 532 Dollar pro Tonne auf der Stelle. An der Londoner Metallbörse (LME) stabilisiert sich der Stahlkontrakt für Halbzeug aus Stahl (Steel Billet) bei 465 Dollar pro Tonne, nachdem er in der Vorwoche um 15 Dollar sank. Es war die erste Preisänderung nach einer dreimonatigen Stagnationsphase bei 480 Dollar.

"Das führt zu einer massiven Aufwertung (der in Deutschland gültigen Währung) und einer massiven Verlagerung von Produktion", warnt der Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel und Dienstleistungen (BGA), Anton Börner, im Gespräch mit den VDI-Nachrichten vor den Folgen eines Grexit. Das produzierende Gewerbe und damit auch die Stahlproduktion in Deutschland wäre demnach bei einem Zerfall der Eurozone der große Verlierer.

Bisher ist von einem solchen Schreckensszenario nichts zu sehen. Im Gegenteil: Der PKW-Absatz in der Europäischen Unionen (EU) legte den 17. Monat in Folge zu, wie der Herstellerverband ACEA mitteilte. Im Januar 2015 kamen beinahe eine Million Wagen neu auf die Straßen. Das waren knapp sieben Prozent mehr als im Januar 2014.