Stahlpreise und Stahlmarkt im März 2015 - Update 7

Die Wirtschaftsstimmung in den Industrieunternehmen hat sich spürbar verbessert. Ein von der Europäischen Kommission für März 2015 erhobener Konjunkturindex zeigt, dass sich der Aufschwung im Euroraum auf die Industriekonjunktur verbreitert. Die Unternehmen beabsichtigen wegen gut gefüllten Auftragsbüchern ihre Erzeugung auszuweiten.

In Westeuropa hätten die Stahlproduzenten eine einigermaßen vernünftige Auftragslage, berichtet die Metallberatungsgesellschaft MEPS. Dabei spiele der niedrige Wechselkurs des Euros eine Rolle, der die Exportperspektiven verbessere. Ferner sei der italienische Stahlproduzent Ilva derzeit nicht am Markt.

Ilva wurde im Zuge eines Umweltskandals von der italienischen Regierung verstaatlicht. Das Ilva-Werk im süditalienischen Taranto ist das größte Europas. Seine Auslastung liege derzeit wegen der schwachen Nachfrage und chronischen Überkapazitäten in der Region nur bei etwa 50 Prozent, berichtet IndustryWeek. Ferner musste Ilva wegen fehlender Rohstoffen aufgrund nicht bezahlter Rechnungen die Produktion zurückfahren, teilt das Industriemagazin mit.

Voestalpine-Chef: Steinzeit im wirtschaftlichen Verständnis

An der Londoner Metallbörse (LME) beginnt sich der Stahlkontrakt für Rohstahl (Steel Billet) zu stabilisieren. Steel Billet kostete zuletzt 295 Dollar pro Tonne, nachdem es zwischen Anfang Februar und Ende März 2015 von 480 Dollar auf 290 Dollar (-39,58 Prozent) abgestürzt war.

Die globalen Stahlpreise sanken im März 2015 um vier Prozent, meldet MEPS. In China kam es im Anschluss an des chinesische Neujahr nicht zu der erwarteten Verbesserung der Nachfrage. Die Stahlpreise haben ihren negativen Trend fortgesetzt. In den USA purzelten die Stahlpreise wegen hohen Lagerbeständen. Ferner hielten sich US-Stahleinkäufer in der Erwartung sinkeder Preise mit ihren Orders zurück. In Europa fielen die Preisrückgänge vergleichsweise gering aus.

Zum Thema:
Diagramme Stahlpreisentwicklung (Euro pro Tonne)