Stahlpreise und Stahlmarkt im Oktober 2015 - Update 4
Der Stahlpreis pro Tonne für warm gewalzten Stahl sinkt in Nordeuropa von 371 Euro auf 358 Euro, wie eine aktuelle Meldung von "The Steel Index" zeigt. Die großen Stahlproduzenten versuchten den Warmbandbreis vor den anstehenden Verhandlungen mit der Automobilindustrie bei 370 Euro konstant zu halten. Die Stahlproduzenten aus der zweiten Reihe seien bereit für 350-360 Euro zu verkaufen, berichtet "scrapregister.com".Europas Industrieproduktion befindet sich auf dem absteigenden Ast. Im Euroraum produzierten die Unternehmen im August um 0,5% weniger als im Vormonat. In der EU gab es einen Rückgang von 0,3%, wie das europäische Statistikamt Eurostat mitteilt. Der Schrumpfkurs ist ein Indiz dafür, dass europäische Unternehmen wegen Problemen in China und anderen großen Schwellenländern wie Brasilien weltweit weniger Industriegüter absetzen.
"Der Abgasskandal bei Volkswagen und die Wachstumsschwäche der Schwellenländer dämpfen die Konjunkturaussichten für Deutschland", teilt das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) mit. Die von dem Forschungsinstitut befragten 217 Finanzmarktexperten sind für die deutsche Wirtschaft so pessimistisch wie zuletzt vor einem Jahr. Die Konjunkturerwartungen für den Euroraum sinken auf den tiefsten Stand seit November 2014.
Für Deutschlands größten Stahlproduzenten wachsen die Bäume nicht in den Himmel: Die ThyssenKrupp-Aktie sinkt 3,3% auf 17,59 Euro. Die Anteilsscheine waren zuvor in zwei Wochen von 15,22 Euro auf 18,19 Euro (+19,51%) nach oben geschossen. Die Salzgitter-Aktie präsentiert sich robuster. Sie notiert bei 25,98 Euro und bleibt in Tuchfühlung mit dem Hoch vom 9. Oktober 2015 bei 26,24 Euro. Die Aktie war Ende September 2015 für 21,57 Euro zu haben.