Stahlpreise und Stahlmarkt: Montag, 8. Mai 2017
Edelstahlpreise und -produktion am steigenDie weltweite Edelstahlproduktion ist 2016 auf ein Allzeithoch gestiegen. Insgesamt wurden 45,8 Millionen Tonnen Edelstahl produziert und damit mehr als 10% mehr als 2015. Der Edelstahlausstoß wird 2017 nach Einschätzung der Metallberatungsgesellschaft MEPS im 2017 um 3,75% auf 47,5 Millionen Tonnen steigen und damit dann ein weiteres Allzeithoch erreichen.
Für Edelstahlschrott der Legierung V2A zahlen deutsche Schrotthändler aktuell gemäß auf einschlägigen Webseiten veröffentlichten einen durchschnittlichen Ankaufspreis von 0,66 Euro je Kilogramm. Im Mai 2016 waren es 0,58 Euro/kg. Das ist ein Indiz dafür, dass die Edelstahlnachfrage im Zuge des stärkeren Wachstums der Weltwirtschaft steigende Produktion und Angebot mehr als wettmacht.
Schrottzuschläge geben im Mai leicht nach
Bei den Schrottzuschlägen kam es, wie bereits durch den sinkenden Lagerverkaufspreis für Stahlneuschrott angezeigt, zu leichten Abschlägen. Der von den Edelstahlwerken verlangte Zuschlag für Stabstahl fiel ab 1. Mai auf 185 Euro - nach 188 Euro am 1. April. Der Zuschlag für Blankstahl sank von 216 Euro auf 213 Euro.
Ausblick feuerverzinkter Stahl
"Die Nachfrage nach feuerverzinktem Material ist sehr hoch", sagt Thyssenkrupp-Stahl Chef Goss im WAZ-Interview. Man erwäge eine neues Stahlwerk in Nordrhein-Westfalen für die Veredelung von Stahl für die Automobilindustrie zu bauen, so Goss. Der Stahlpreis für feuerverzinkten Stahl in der EU war im April 2017 auf ein 8-Jahreshoch geklettert.
Stahlverarbeiter dürfen aber auf Entlastung hoffen. Zum einen ist der Stahlpreis für das Referenzprodukt Warmband am sinken. Zum anderen hat der Zinkpreis in den letzen Monaten deutlich nachgegeben. Aktuell kostet die Tonne Zink auf dem Weltmarkt 2.583 US-Dollar je Tonne. In der ersten Februarhälfte waren es 2.935 Dollar, der höchste Stand des Zinkpreises seit neun Jahren.