Überblick: Rohstahlproduktion, Stahlpreise, Rohstoffkosten

Die Stahlproduzenten in der EU haben die Rohstahlproduktion 2017 gegenüber dem Vorjahr um 4,1% auf 168,68 Millionen Tonnen gesteigert. Deutschland erhöhte seinen Stahlausstoß um 3,5 Millionen auf 42,08 Millionen Tonnen. In Italien wurden 24,04 Millionen Tonnen produziert (+2,9), in Frankreich 15,51 Millionen Tonnen (+7,6%). Chinas Rohstahlproduktion stieg um 5,7% auf 831,73 Millionen Tonnen. Damit wurde die Hälfte des weltweiten Stahlaufkommens im Reich der Mitte erzeugt. (Quelle: Worldsteel)

Der Anstieg der Rohstahlproduktion fand im Lichte einer um knapp 2% auf 69,5% gestiegenen Kapazitätsauslastung der weltweiten Stahlwerke statt. Die Stahlpreise entwickelten sich unterschiedlich:
  • In Westeuropa sank der Stahlpreis für Warmband (Hot-Rolled Coil, HRC) zwischen Januar und Dezember 2017 von 563 Euro je Tonne auf 534 Euro (-5,2%). Der Rückfall kommt nach einem kräftigen Anstieg um 74% im Jahr davor. Im Januar 2016 hatte der Warmbandpreis bei lediglich 323 Euro gelegen.
  • Chinesisches Hot-Rolled Coil verteuerte sich von 453 US-Dollar auf 549 Dollar (+21,2). Nach Berücksichtigung von Wechselkurseffekten (der Euro kletterte 2017 von 1,05 US-Dollar auf 1,20 Dollar) ergibt sich für Stahlimporteure ein Preisanstieg von 431 Euro auf 458 Euro (+6,3%).
  • In den USA stiegt der Warmbandpreis um 4,7% auf 703 US-Dollar je Tonne (1.000 kg), sank aber in Euro gerechnet von 639 auf 605 Euro. Der schwächere Dollar dürfte es europäischen Stahlproduzenten 2018 erschweren, in die USA zu exportieren. (Quelle: Steel Benchmarker

Der für die Kosten der Stahlproduktion über die Hochofenroute wichtige Eisenerzpreis ist 2017 von 77,40 US-Dollar (74 Euro) auf 71 Dollar (59 Euro) gesunken. Der Stahlpreis für Neuschrott der Sorte 2/8 kletterte in Deutschland von 225 Euro auf 263 Euro. (Quelle: BDSV). Der Kokskohlepreis je Tonne stieg von 140 US-Dollar (133 Euro) auf 199 Dollar (166 Euro).