Aktuelle Stahlpreise pro Tonne (1.000 kg) - Westeuropa/USA

Der Stahlpreis für warmgewalzten Stahl setzt seine Talfahrt auf 556 Euro je Tonne fort. Damit kostet Warmband aus westeuropäischer Produktion so wenig wie letztes Mal im Januar. In den USA ist die Stahlpreisentwicklung dank den Zöllen spiegelverkehrt. Die 1000-Dollar-Marke ist in greifbarer Nähe.

Zuvor war die Stahlpreisentwicklung in Europa unentwegt gestiegen. Der 5 Millimeter dicke und 1200-1500 mm breite Stahl verteuerte sich zwischen Ende November 2017 und Ende Februar 2018 von 531 Euro auf 570 Euro je Tonne, gemäß Preiserhebungen von Steel Benchmarker.

Europa hat seine Rohstahlproduktion in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres weniger gesteigert als der weltweite Durchschnitt. So lag der EU-Stahlausstoß gemäß dem Verband Worldsteel mit 43,07 Millionen Tonnen um 0,9% über dem Vorjahreszeitraum.

In den 64 Ländern, die ein Worldsteel berichten, kletterte die Rohstahlerzeugung hingegen um 4,1%. China, aus dem die Hälfte des weltweiten Stahlaufkommens stammt, sticht mit einer Steigerung um 5,4% auf 212 Millionen Tonne heraus. US-Stahlproduzenten erhöhten ihren Ausstoß um 2,2% auf 20,74 Millionen Tonnen.

Wegen der moderaten Angebotsausweitung heimischer Stahlwerke und der Tatsache, dass auf direktem Weg kaum noch Stahl aus China in die USA gelangt, klettert der US-Warmbandpreis auf 955 US-Dollar je Tonne (1.000 kg). Bei einem Euro-Wechselkurs von 1,22 Dollar kostet US-Warmband damit 783 Euro.

Schlägt man auf den westeuropäischen Warmbandpreis 25% Strafzoll drauf, erhält man vor Lieferkosten einen US-Exportpreis von 695 Euro. Die Stahlpreise klaffen aktuell so weit auseinander, dass europäische Stahlexporteure trotz Strafzöllen weiterhin in den USA Geld verdienen können.