Stahlpreise und Stahlmarkt: Montag, 15. Oktober 2018

Stahlschrottpreise: Anstieg erwartet
Die Stahlschrottpreise in Deutschland sind wegen eines hohen Schrottangebots und sinkenden Exportpreisen im September gefallen. Der Lagerverkaufspreis für Stahlneuschrott der Sorte 2/8 sank um 12,70 Euro auf 254,80 Euro je Tonne.

Stahlaltschrott ging für einen mittleren Verkaufspreis von 224,10 Euro über die Ladentheke. Das waren 13,20 Euro weniger als im August, meldet die Bundesvereinigung Deutscher Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen (BDSV).

"Für Oktober rechnen die EUWID-Gesprächspartner mehrheitlich mit stabilen Schrottpreisen", berichtet Euwid Recycling und Entsorgung. Viel werde wie üblich von den Exportpreisen abhängen, weswegen die Branche mit Argusaugen auf die weitere Entwicklung in der Türkei blicke, heißt es ferner.

Der auf einer türkischen Stahlschrottmischung basierende und an der Londoner Metallbörse (LME) gehandelt Stahlschrottkontrakt kraxelt bereits nach oben. Er stieg in der ersten Oktoberhälfte von 315 US-Dollar auf 326 Dollar.

Auch steigende Eisenerzpreise dürften den Stahlschrottpreisen unter die Arme greifen. Der Eisenerz mit einem Gehalt von 62% kostet aktuell 72 US-Dollar je Tonne. Damit ist der zentrale Rohstoff für die Stahlerzeugung über die Hochofenroute so teuer wie letztes Mal im März 2018.

Die Stahlwerke haben somit einen Anreiz mehr Schrott und weniger Eisenerz zu verwenden. Es wird allerdings einige Monate dauern, bis sich gestiegene Eisenerzpreise in einer höheren Kostenbasis für Stahlwerke niederschlagen, und daraus resultierend Stahlschrottnachfrage und Stahlschrottpreise spürbar anziehen.