Stahlpreise und Stahlmarkt: Freitag, 11. Januar 2019
Aus der Sicht der Beschäftigten der Eisen- und Stahlindustrie kommen die Tarifverhandlungen ein Jahr zu spät. Inzwischen hat sich die Stahlkonjunktur abgekühlt, der Ausblick ist nicht mehr so rosig wie Anfang 2018. Stahlproduzenten wie ArcelorMittal, Thyssenkrupp und Salzgitter stehen wegen eines schwächeren gesamtwirtschaftlichen Wachstums unter Druck.Das Forderungspaket der IG Metall für 72.000 Beschäftigten in NRW, Niedersachsen und Bremen sei "vollkommen überzogen", sagt Andreas Goss von den Arbeitgebern laut einer dpa-Meldung. Er begründet das mit einem deutlichen Rückgang des Wirtschaftswachstum. Das werde auch die Stahlindustrie treffen. Goss wird aller Voraussicht nach den neue Stahlriesen Thyssenkrupp-Tata führen.
Aus der Sicht der Arbeitnehmer geht es darum ihren fairen Anteil ausgehändigt zu bekommen. Anfang 2018 ist die Stahlkonjunktur gut gelaufen. Seinerzeit lag der Durchschnittspreis für das Stahl-Referenzprodukt Warmband noch bei knapp 600 Euro je Tonne. Aktuell sind es lediglich 515 Euro. Die Aktienkurse des obigen Stahlproduzenten-Trios standen im Schnitt 40% höher.
Der rigorose Blick der Arbeitgeber in die Zukunft wird der Sache nicht gerecht. Man wird die Arbeitnehmer an den guten Gewinnen des letzten Jahres ein Stück weit beteiligen müssen. Gleichwohl dürfte die Maximalforderungen der IG Metall nach 6% mehr Geld und der Einführung eines Urlaubsgeldes von 1.800 Euro in den Verhandlungen noch deutlich abgespeckt werden.