Stahlpreise und Stahlmarkt: Mittwoch, 30. Januar 2019

Die deutschen Stahlproduzenten haben ihren Stahlausstoß gedrosselt. Im Jahr 2018 erzeugten Konzerne wie Thyssenkrupp und Salzgitter insgesamt 42,4 Millionen Tonnen Rohstahl. Das waren 2% weniger als 2017. Die Produktion von warmgewalzten Erzeugnissen sank um 2,5% auf 36,6 Millionen Tonnen, teilt die Wirtschaftsvereinigung Stahl mit.

Zwei große europäische Stahlproduzenten stünden kurz davor ihre Verkaufspreise für Walzstahlerzeugnisse um 30 Euro je Tonne zu erhöhen. In Nordwesteuropa hergestelltes Warmband koste aktuell im Schnitt 506 Euro je Tonne ab Werk. Um ihre Forderung nach einer Erhöhung der Stahlpreise zu untermauern, verwiesen die Stahlhersteller auch auf den verheerenden Dammbruch in einer von Vale betriebenen brasilianischen Eisenerzmine, berichtet Argus.

Der börsengehandelte US-Warmbandkontrakt sinkt mit 688 US-Dollar je Short Tonne (665 Euro je 1.000 kg) auf den niedrigsten Stand seit einem Jahr. Zur Jahresmitte 2018, nachdem die US-Präsident Trump die Stahlzölle einführte, kletterte der Kontrakt auf 924 Dollar (871 Euro). Derweil fordern zahlreiche Wirtschaftsverbände die Strafzölle zu streichen, da sie wirtschaftliche Härten für viele US-Unternehmen zur Folge hätten.

Unbeeindruckt von der Gefahr, dass Importzölle auf Stahlprodukte das Produzierende Gewerbe, das laut Einkaufsmanager-Daten und ifo-Geschäftsklima bereits Schwierigkeiten hat, belasten könnte, steht die EU-Kommission kurz davor mit permanenten Schutzklauselmaßnahmen den EU-Stahlmarkt weiter abzuschotten.