Stahlpreise und Stahlmarkt: Dienstag, 1. Oktober 2019
Die Stahlschrottpreise sind im Herbst am purzeln. An der Londoner Metallbörse fiel der Kontrakt für homogenen Eisen- und Stahlschrott (Heavy Melting Steel, HMS 1/2) im September von 282 US-Dollar auf 238 Dollar je Tonne. Schrottsammler erhalten für Mischschrott lediglich 50 Euro (Sorte 2: 30 Euro), für Scherenschrott 80 Euro."Die Zeichen standen schon länger auf Abschwung. Die Vehemenz des Nachfragerückgangs der Stahlwerke und der damit verbundene deutliche Verfall der Schrottpreise im September haben den Stahlschrotthandel dann aber doch überrascht", berichtet Euwid Recycling und Entsorgung. Niemand glaube, dass im Oktober die Stahlschrottpreise wieder steigen könnten. Der Preisdruck bleibe hoch, zitiert das Portal einen Marktteilnehmer.
Der Druck auf die Stahlschrottpreise rührt zu etwa gleichen Teilen aus dem Verarbeitenden Gewerbe und dem Bausektor her. Erstgenanntes ächzt unter der Krise der Automobilindustrie. Dem Bausektor geht es hingegen trotz der gesamtwirtschaftlichen Abkühlung recht gut. So hat sich das Geschäftsklima für das Bauhauptgewerbe laut ifo-Institut dank optimistischeren Erwartungen im September verbessert.
Gleichwohl, und trotz gut gefüllten Auftragsbüchern, halten sich Erzeuger von Stahlerzeugnissen für den Bausektor im Enkauf mit Bestellungen zurück. Viele spekulieren ganz offenbar darauf, dass die Stahlschrottpreise noch tiefer fallen, um sich dann im November/Dezember zu besseren Konditionen Stahlschrott zu sichern.