Stahlpreise und Stahlmarkt im November 2021 - Update 2
In den EU-Häfen liegen hohe Mengen an Importstahl. Solange diese nicht abgefertigt seien, würden sich die Hafenbetreiber weigern, Ladungen mit weiteren Stahlimporten zu akzeptierten. Dies führe wiederum dazu, dass Stahldistributoren und Service Center die ihren Stahlpreise senken, um in ihren Lagerstätten Platz zu schaffen, berichtet die Metallberatungsgesellschaft MEPS.
Der Stahlpreis für in Deutschland und Frankreich hergestelltes Warmband lag laut einer Preisfeststellung von Steel Benchmarker zuletzt bei 983 Euro je Tonne. Neben den Importen drückt die wegen des Halbleitermangels schwache Produktion der Automobilindustrie den Preis nach unten. Anfang September 2021 hatte der Warmbandpreis noch bei 1.133 Euro gelegen.
Im Oktober 2021 haben die deutschen Stahlhersteller den Ausstoß von warmgewalzten Erzeugnissen verringert (-1,4% auf 3,05 Millionen Tonnen). Im September hatte es noch eine Produktionsausweitung um 10,8%, im August ein Plus von 2,9%, wie aus den Daten der Wirtschaftsvereinigung Stahl hervorgeht.
Derweil hat die EU-Kommission ihre vor einem halben Jahr eingeführten, vorläufigen Antidumping-Zölle auf Einfuhren von kaltgewalzten Edelstahl-Flachprodukten aus Indien und Indonesien bestätigt. Für indische Stahlhersteller liegen die Aufschläge bei 13,9% bis 35,3% – nach 13,6% bis 34,6% unter dem vorläufigen Antidumping-Regime. Für indonesische Produzenten sind es 10,2-20,2%.
Die Antidumping-Zölle würden 13.500 Arbeitsplätze in der EU im Bereich der Produktion von kaltgewalzten Edelstahl-Flacherzeugnisse sichern, teilt die EU-Kommission mit.