Stahlpreis Prognose 2022: Erst hoch, dann runter
Die Stahlpreise für europäische Flacherzeugnisse werden in den ersten Monaten des Jahres 2022 steigen, zeigt sich die Metallberatungsgesellschaft MEPS überzeugt. Demzufolge dürfte der Warmbandpreis von aktuell 900 Euro noch einmal auf etwa 1.000 Euro je Tonne anziehen, ehe es bergab Richtung 750 Euro geht.
Zum einen werden die Käufer Anfang 2022 wieder verstärkt in Erscheinung treten. Deren höhere Nachfrage dürften sich dann die Verkäufer zu nutze machen. Die Stahlhersteller werden an der Preisschraube drehen, um ihre wegen den hohen Gas- und Strompreisen gestiegenen Produktionskosten zu kompensieren.
Im zweiten Quartal 2022 wendet sich das Blatt, die Stahlpreise sinken. Denn die Verkaufspreise liegen immer noch weit über dem historischen Mittel. Ein Teil der Preissteigerung der letzten zwei Jahre wird laut MEPS wegen den gestiegenen Kosten und der Dekarbonisierung jedoch von Bestand sein.
Nichtsdestoweniger hat die Stahlpreisentwicklung 2022 im weiteren Jahresverlauf Platz nach unten. Für Warmband läge beispielsweise ein für die Stahlhersteller auskömmlicher Verkaufspreis bei etwa 750 Euro je Tonne. Das wäre immer noch 50% über dem mittleren Preis von 2017 bis 2020.
Überdies werden die Stahlhersteller in der zweiten Jahreshälfte und 2023 ihr Geld wieder mehr über steigende Verkaufsmengen verdienen. Die hohen Gewinnmargen, die ihnen die Rekordhochs der Stahlpreise im Sommer 2021 bescherten, sind nicht aufrecht zu erhalten.