Warmbandpreis unterwegs Richtung Rekordhoch bei 1.190 €

ArcelorMittal hat zum 1. März 2022 seinen Verkaufspreis für warmgewalzten Stahl europaweit um 180 Euro je Tonne erhöht. Wer beim Branchenprimus kauft, muss künftig 1.150 Euro je Tonne für Warmband bezahlen.

Nach Kriegsausbruch in der Ukraine zogen sich die Stahlhersteller vom Spotmarkt zurück. "ArcelorMittal war der erste europäische Flachstahlhersteller, der mit neuen, höheren Angebotspreisen auf den Markt zurückkehrte", berichtet Fastmarkets.

Stahlpreisentwicklung Diagramm 2022 steiler Anstieg

Der am Terminmarkt gehandelte Warmband-Kontrakt schiesst auf 1.200 Euro je Tonne hoch. Am 23. Februar 2022, ein Tag vor Kriegsausbruch, lag der Preis noch bei 965 Euro.

Für kaltgewalzten Stahl setzt ArcelorMittal den Preis auf 1.250 Euro hoch, für feuerverzinkten Bandstahl auf 1.300 Euro.

Verringertes Stahlangebot

Die Stahlimporte aus der Ukraine und Russland sind zum Erliegen gekommen. Überdies dürften einige Stahlhersteller im Mittel- und Osteuropa weniger Stahl produzieren, als sie nicht länger mit Kohle und Eisenerz aus der Ukraine und Russland beliefert werden.

Ein rasanter Anstieg der Öl- und Gaspreise wird die Stahlherstellung weiter verteuern. Der Ölpreis für die Nordseesorte Brent klettert auf ein 8-Jahreshoch bei 116 US-Dollar.

Nachfrage bleibt gut

Die Stahlnachfrage dürfte sich robust entwickeln. Für das Verarbeitende Gewerbe und das Baugewerbe ist die nun massiv sanktionierte russische Wirtschaft von untergeordneter Bedeutung.

Die Automobilhersteller sind dabei den Chipmangel zu überwinden und die Produktion hochzufahren. Darüber hinaus wird das 100-Milliarden-Euro-Sofortprogramm zur Modernisierung der Bundeswehr die Stahlnachfrage erhöhen.

Der Stahlpreis für Warmband erreichte im Juni 2021 infolge von Lieferengpässen und einer enormen Nachfrage ein Rekordhoch bei 1.190 Euro je Tonne ex-works Ruhr.

Zwar ist noch unklar, ob sich ArcelorMittal mit seiner Preisforderung von 1.150 Euro bei den Abnehmern durchsetzen kann. Allerdings spricht momentan Vieles dafür, dass der von Russland vom Zaun gebrochene Krieg die Stahlpreise weiter nach oben treibt.