Stahlpreis Prognose 2022: Im Juni runter, danach hoch
Die Stahlpreise in Deutschland werden laut Stahlherstellern, Händlern und Endabnehmern im Juni sinken. Einhellige Meinung: Die Stahlnachfrage kommt nicht auf die Beine.
Stahlhersteller und Händler stimmen in ihrer Einschätzung über den Stahlmarkt laut einer Umfrage von S&P Global Commodity Insights überein: Die Verkaufspreise für Langerzeugnisse und Flacherzeugnisse werden weiter fallen.
Betonstahl aus nordeuropäischen Hochöfen kostete laut Platts 1.185 Euro je Tonne per 1. Juni 2022. Das waren 143 Euro weniger als am 1. Mai 2022. Zuletzt lag der Betonstahlpreis Fastmarkets zufolge bei 1.120 Euro.
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Käufer von Langstählen hielten sich zurück, so der Mitarbeiter eines Stahlherstellers. Das werde sich aber in ein bis zwei Wochen ändern. Dann habe man bessere Vorstellung darüber, welche Verkaufspreise möglich seien.
Riskante Wette
Bei Flacherzeugnissen gibt es laut Marktbeobachtern seitens der Abnehmer inzwischen ein etwas höheres Interesse. Die Nachfrage reicht aber noch nicht aus, um ein Ende der sinkenden Stahlpreise einzuläuten.
Der Spotpreis für Warmbreitband in Deutschland und den umliegenden nordeuropäischen Ländern lag zuletzt bei 950 Euro je Tonne. Das waren 10 Euro weniger als vor dem Ausbruchs der Kriegs in der Ukraine Ende Februar.
Stahlhersteller sträuben sich Hochöfen runterzufahren. Stattdessen dürften sie über den Sommer übliche Instandsetzungsmaßnahmen in die Länge ziehen. Das ist ein Indiz dafür, dass sie mit einer Verbesserung der Wirtschaftslage rechnen.
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Man nutzt die deutlich gesunkenen Stahlpreise, um Marktanteile zu erobern. Stiegen die Stahlpreise anschließend, würde die Kasse klingeln, ähnlich wie im ersten Quartal 2022, als die Stahlpreise auf Rekordhochs kletterten.
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Warmbandbreitband kostete Ende März 1.425 Euro je Tonne. Aufgrund den abwärtsgerichteten Stahlpreis Prognosen von Stahlherstellern, Händlern und Endabnehmern ist in den kommenden Wochen mit einem weiteren Rückgang zu rechnen.
Der Spotpreis könnte auf das Niveau von Anfang 2022 bei 910 Euro sinken, bevor er sich nach der ununterbrochenen Talfahrt der letzten drei Monate beginnt zu stabilisieren.