Stahlpreis Prognose: ArcelorMittal pocht auf höhere Preise
Die Stahlpreise lösen sich von ihren Jahrestiefständen, nachdem ArcelorMittal mit einer Preiserhöhung den Stahlmarkt aufwühlt. Der Spotpreis für warmgewalzten Stahl steigt 10 Euro auf 710 Euro ex-works Ruhr.
ArcelorMittal habe den Verkaufspreis deutlich erhöht, berichtet Platts. 800 Euro für im Oktober abgewickelte Warmband-Bestellungen und 850 Euro für November, fordert demnach Europas größter Stahlhersteller.
"Die Preiserhöhung sei aus Kostengründen gekommen, und nicht getrieben von der Nachfrage", erläutert ein Distributor gegenüber Fastmarkets. Man werde abwarten müssen, wie der Markt reagiere.
Großer Schub 2023
Dem europäischen Stahlverband (Eurofer) zufolge, wird die Stahlnachfrage in der EU in diesem Jahr um 1,7% sinken. Für das nächste Jahr erwartet der Verband ein kräftiges Plus von 5%.
Die Entwicklung der Stahlnachfrage in den nächsten 16 Monaten deckt sich mit der Einschätzung vieler Experten. Demzufolge wird ArcelorMittal mit den Preiserhöhungen bei den Abnehmern erst einmal auf Granit beißen.
Im 4. Quartal 2022, wenn die ersten Bestellung für 2023 gemacht werden, wäre dann eine Erholung auf das gewünschte Niveau von 800-850 Euro möglich.
Der Abwärtstrend, der die Stahlpreisentwicklung von Ende März bis Ende August 2022 von 1.460 Euro auf 700 Euro runterführte, ginge nun in eine Seitwärtsbewegung über.
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