Trendwende steigende Stahlpreise 2023 in trockenen Tüchern

Stahlhersteller fahren Hochöfen herunter. Das verringerte Stahlangebot zusammen mit der stärkeren Nachfrage seitens Stahl-Service Centern führt zur Bildung eines höheren Gleichgewichtes und steigenden Stahlpreisen.

Der Stahlpreis für warmgewalzten Stahl aus nordeuropäische Hochöfen lag bei 615 Euro je Tonne frei Werk Ruhr per 7. Dezember 2022. Damit war der von Platts täglich ermittelte Spotpreis um 10 Euro höher als Ende November.

Aus der Sicht der Stahlhersteller verläuft der Anstieg der Stahlpreise frustrierend langsam. Der in der Slowakei ansässige Hersteller US Steel gibt bekannt, einen weiteren Hochofen herunterzufahren. 

Damit setzt sich die Verringerung des Stahlaustoßes der Hüttenbetreiber fort. ArcelorMittal verfolgt eine Linie Hochöfen abzuschalten und Walzwerke weiter produzieren zu lassen, wohl auch mit Brammen aus dem Ausland.

Das zeigt: Die Stahlhersteller waren recht sicher, dass die Nachfrage für Flacherzeugnisse nie ganz weg war, auch nicht, als der Warmbandpreis Ende November auf den tiefsten Stand seit zwei Jahren abstürzte.

2023

"Sowohl Käufer als auch Hersteller gehen davon aus, dass die Preisuntergrenze erreicht ist", meldet Fastmarkets. Einige Hüttenbetreiber hätten ihre Angebotspreise für im Januar und Februar ausgelieferten Bandstahl erhöht.

Ein Bericht von S&P Global bestätigt die Einschätzung. Europäische Stahlhersteller erwarten eine höhere Nachfrage aufgrund von Lageraufstockungen, heißt es darin. Die großen Stahlhersteller weigerten sich Preisnachlässe einzuräumen.

"Der Markt ist diese Woche etwas aktiver, wobei weniger Importangebote verfügbar sind", berichtet ein Käufer. Laut dem Branchendienst Fastmarkets lag der Spotpreis für Warmband bereits bei 627 Euro per 7. Dezember.