Stahl Entwicklung 2024 / Prognose Preis 2. Halbjahr

25.06.24

Stahl Entwicklung 2024 / Prognose Preis 2. Halbjahr

Am Stahlmarkt sind Käufer Verkäufern überlegen, und so wird warmgewalzter Stahl für 600 Euro je Tonne verkauft. Die Schonzeit für einen mit 6 beginnenden Stahlpreis ist dabei zu enden.

Werktage, an den warmgewalzter Stahl unterhalb des Spotpreises verkauft wird, häufen sich. "Ein Stahlwerke hat kürzlich eine große Bestellmenge für 600 Euro ex-works Ruhr verkauft", informiert ein Stahlhändler Platts.

Bis 17. Juni ist unter den Akteuren des Stahlmarktes Konsens, dass der Stahlpreis für Warmband nicht unter 600 Euro sinkt. Am 18. Juni dann ein deutlicher Rückgang, wodurch sich der Abwärtstrend fortsetzt.

Zum Thema: Plötzlich geht es nach unten

Der Warmband-Terminkontrakt hört nicht auf zu sinken. Die Stimmung unter den Verkäufern trübt sich immer weiter an. Aktuell notiert er bei 610 Euro. Das sind 10 Euro unter dem Tief der letzten Woche.

Über die klassischen Hochofenroute produzierende Stahlhersteller könnten sich verkalkuliert haben. ArcelorMittal sei aktuell bei Gewähren von Preisabschlägen "aggressiv", um die Auftragsbücher doch noch zu füllen, sagt obiger Händler.

"Käufer schätzen die machbaren Preise auf etwa 610–630 € pro Tonne ab Werk", meldet Fastmarkets. Die Stahlhersteller kämpften um Bestellungen, so der Manager  eines deutschen Stahl-Service-Centers.

Prognose 2. Hälfte 2024

Es war ein großer Fehler den Abwärtstrend der Stahlpreisentwicklung nach dem Bruch der Abwärtstrendlinie als beendet anzusehen. Zwar gab es einen Anstieg. Der fiel allerdings kurz aus.

Darauf folgte von Anfang Mai bis Mitte Juni ein Seitwärtsverlauf. Anschließend ging es nach unten. Der aktuelle Stahlpreis liegt mit 610 Euro je Tonne auf dem tiefsten Stand seit Ende September 2023.

Stahl Entwicklung mit eingezeichnetem Prognose Pfeil für 2. Halbjahr 2024

April bis Mitte Juni waren momentumschwach. Der Stahlpreis pendelte in einer engen Spanne von 40 Euro. Erst ging es etwas nach oben, dann wieder nach unten. Solchen engen Handelsspannen folgt oft ein Ausbruch (Breakout).

So war es auch bei der Preisentwicklung für Warmband. Der Breakout erfolgte nicht, wie von den meisten erwartet, nach oben, sondern nach unten. Dadurch wird ein Rückgang des Stahlpreises auf 585 Euro angezeigt.

Dieses Preisziel ergibt sich wenn man die Höhe der engen Handelsspanne (40 Euro) von ihrem Tief (625 Euro) subtrahiert.