Stahlpreis Prognose: Bewehrungen seitlich, dann hoch

28.06.24

Stahlpreis Prognose: Bewehrungen seitlich, dann hoch

Verkäufer von Bewehrungen verfolgen das Ziel ein Anstieg des Spotpreises auf 700 Euro je Tonne herbeizuführen. Das Timing dafür ist schlecht. Die Preisentwicklung steckt in einer die geringe Nachfrage reflektierenden, engen Handelsspanne fest. 2025 sieht es besser aus.

Das Preisverlauf für die nächsten Monate zeigt ein kurzes Absinken auf 580 Euro an. Dort ist das untere Ende der engeren Handelsspanne. Am oberen Ende bei 660 Euro prallte der Bewehrungsstahlpreis Mitte April 2024 zurück.

Solange sie Bewehrungen nicht für weniger als 600 Euro bestellen können, üben sich Käufer in Zurückhaltung. Erst auf dem gesunkenen Niveau haben sie Zuversicht, nicht in ein fallendes Messer zu greifen.

Der durchschnittliche Bewehrungsstahlpreis für den nordeuropäischen Raum inkl. Deutschland betrag zuletzt laut Platts 610 Euro.

Zum Thema: Aktuelle Stahlpreise pro Tonne (1.000 kg)

Werksunabhängige Stahl-Service-Center wollen vermeiden, noch einmal den selben Fehler zu machen. Sie hatten während des einjährigen Abwärtstrends 2022/23 zu früh gekauft.

Der Bewehrungsstahlpreis sank bis Juni 2023 auf 570 Euro. Der Abwärtstrend hatte bei 1.400 Euro im April 2022 begonnen. Im ersten Quartal 2023 kauften jedoch viele Service-Center zu 700-720 Euro und damit zu überhöhten Preisen.

Die Preisentwicklung für Bewehrungen hat mit dem kurzen Anstieg auf 660 Euro den ersten Schritt hin zu einer Trendumkehr nach oben gemacht. Gleichwohl dürfte die sieben als erste Vorkommastelle 2024 nicht mehr erreicht werden.

Entwicklung Bewehrungen mit Prognose bis Anfang 2025

Eine Trendumkehr von einem steilen Abwärtstrend in einen Aufwärtstrend dauert in der Regel Monate, wissen charttechnische Analysten. Sie wird aber schlussendlich kommen, zeigt die gerissene Abwärtstrendlinie.

Die Preisentwicklung und die Nachfrage auf dem Stahlmarkt dürften auf Basis der aktuell verfügbaren Daten im 1. Quartal 2025 weit genug fortgeschritten sein, um einen Anstieg des Bewehrungsstahlpreises über 700 Euro je Tonne zu rechtfertigen.