Stahlpreis Prognose: Preise stehen still, steigen hierauf

17.06.24

Stahlpreis Prognose: Preise stehen still, steigen hierauf

Die Stahlpreise werden nach Einschätzung von Metallexperten im Juni leicht steigen und sich in der 2. Hälfte des Jahres auf höherem Niveau konsolidieren. Aktuell kostet warmgewalzter Stahl 625 Euro je Tonne (1000 kg). Im Januar waren es 760 Euro.

Stahlpreis Entwicklung Linienchart mit leichter Aufwärts-Prognose

Infolge der im Juli in Kraft tretenden, und zugunsten europäischer Hersteller nachgebessertern EU-Schutzklausel-Maßnahmen (EU-Safeguards), wird ein steiler Anstieg der Stahlpreisentwicklung ausbleiben. Von 610 Euro stieg der Warmbandpreis bis Ende Januar 2024 auf 760 Euro (+25%).

Flachstahlendverbraucher zeigten sich seinerzeit wegen einer Preiserhöhungen von ArcelorMittal auf 800 Euro besorgt. Allerdings war ihnen bewusst, dass das hohe Preisniveau wegen der schwachen Industriekonjunktur nicht aufrechtzuerhalten war.

Stahlpreis Prognose

"Aufgrund der Angebotsknappheit werden die Preise kurz- bis mittelfristig steigen", sagt ein Stahlhändler dem Metallpreisspezalisten Platts. Aktuell sei das Problem nicht die Höhe der Stahlpreise. Entscheidend sei die "extrem, niedrige Nachfrage".

Im Vergleich zu dem Anstieg der Stahlpreisentwicklung um 150 Euro im 4. Quartal und Januar 2024 fiel die Marktbelebung der letzten Monate äußerst moderat aus. Der Spotpreis konnte lediglich um 15 Euro auf 640 Euro im Mai steigen. Inzwischen ist der Preis zurück auf 625 Euro.

Ohne die Verschärfung der EU-Safeguards zusammen mit dem Ausblick auf weniger Flachstahlimporte aus Japan, Taiwan, Vietnam und Ägypten wäre es wohl zu einem Rückgang des Warmbandpreises unter 600 Euro je Tonne gekommen.

Die Auftragsbücher der europäischen Stahlhersteller seien nicht gut gefüllt, zeigen kurze Lieferzeiten. Die Wenigen, die gegenwärtig Stahl kaufen, bekommen ihn in fünf Wochen oder weniger.

"Die Nachfrage ist gering, größere Aufstockung der Lagerbestände bleiben aus. Die Hüttenbetreiber sind auf der Suche nach Bestellungen", resümiert der Manager eines deutschen Stahl-Service-Centers gegenüber Fastmarkets.

Auf den Seitwärtsverlauf folgt dann ein Anstieg der Stahlpreise. Die Lagerbestände sind, wie zu Jahresbeginn, niedrig. Gleichzeitig würden Stahlhersteller die Produktion senken. "Daher sind Preisanstiege möglich", schlussfolgert ein Distributor.