Betonstahl: ArcelorMittal erhöht Preise um 20 €/Tonne
Die Nachfrage für Langerzeugnisse sei auf "vorteilhaften Niveau". Verkäufer in Europa seien im Juli auf eine Wiederbelebung der Stahlnachfrage aufmerksam geworden, meldet Kallanish.
Befürworter steigender Betonstahlpreise verweisen auf in den letzten zwei Monaten um ein Viertel gestiegene Stromkosten und höhere Einfkaufspreise für Ferrolegierungen. In Deutschland kommen steigende Lohnkosten hinzu.
ArcelorMittals Preiserhöhungen treten mit sofortiger Wirkung in Kraft. Allerdings gilt es zu berücksichtigen, dass sich Branchenprimus in den letzten Jahren des öfteren verzettelte.
Ausblick
Aufschlussreich werden in den nächsten Wochen die Stahlpreisentwicklungen für Bewehrungen in Nord- und Südeuropa sein.
Im nordwesteuropäischen Raum sank der durchschnittliche Spotpreis in den letzten zwei Monaten von 640 Euro auf 615 Euro je Tonne. In Deutschland blieb der Preis mit 640 Euro konstant, sagen Betonstahlbieger.
In Italien erlösten die Stahlhersteller für Bewehrungen Anfang Juli 670 Euro. Hier scheint der Preis allerdings in den letzten Wochen gesunken zu sein. Für Spanien liegt eine aktuelle Preismeldung über 635 Euro vor.
In Deutschland lag der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Bausektor im Juni bei 39,7 Punkten. Italien waren es 46,0 Zähler.
Jedoch signalisiert der Trend bei den PMI eine Verkleinerung des Spreads zwischen deutschen- und italienischen Bewehrungen. In Deutschland legte der PMI um 1,2 Punkte zu. In Italien sank er um 3,0 Zähler.
Walzdraht
Die EU-Kommission verlängerte die Safeguard-Maßnahmen für Bewehrungen per 1. Juli 2024 um zwei Jahre. Künftig gibt es auch für importierten Walzdraht eine Obergrenze je Land.
Der durchschnittliche Stahlpreis für Walzdraht in Nordeuropa lag in der letzten Woche stabil bei 650 Euro je Tonne. Für den italienischen Markt liegt eine Preismeldung von Fastmarkets vom 3. Juli über 625-640 Euro vor.
In polnischen Elektrohochöfen produzierter Walzdraht kostete per 5. Juli 2800-2900 Zloty (651-674 Euro) inklusive Lieferung. Marktberichten zufolge drängen nordafrikanischen Walzdrahterzeuger mit niedrigen Importpreisen nach Polen und in die baltischen Länder.