Die Stahlschrottpreise entwickeln sich seitwärts. Manche Schrottsorten erfuhren eine leichte Verteuerung, meldet Euwid Recycling und Entsorgung. Das niedrige Schrottaufkommen zeigt einen Anstieg der Schrottpreise in den ber-Monaten an.

Wäre nicht der schwache Stahlmarkt, hätten Schrotthändler einen sehr guten Geschäftsausblick für das 2. Halbjahr und 2025. So weist der Metallbranchendienst Kallanish darauf hin dass, "die anhaltend geringe Schrottverfügbarkeit dazu beitragen wird, größere (Preis-)Rückgänge zu verhindern."

Der deutsche Schrotthandel hat in den ersten fünf Monaten des Jahres 20% mehr Stahlschrott aus dem Ausland importiert, berichtet das Statistische Bundesamt. Ferner sanken die Stahlschrottexporte, die häufig in die Türkei gehen, auf ein Mehrjahrestief.

Der türkische Stahlschrottpreis für homogenen Eisen- und Stahlschrott (Heavy Melting Steel, HMS 1/2) steigt im Juli an das obere Ende einer mehrmonatigen Handelsspanne. Der an der Londoner Metallbörse (LME) gehandelte Kontrakt notiert bei 390 US-Dollar je Tonne (1.000 kg). Das sind 13 Dollar mehr als Ende Juni.

Europas größte Schrottlieferanten werden in den nächsten fünf bis sechs Jahren ihre Exporte halbieren, erwartet die Unternehmensberatung McKinsey & Company. Hintergrund sei die erhöhte Schrottnachfrage der Stahlwerke, die sich von der Kohle im Zuge der Dekarbonisierung lösten.

Stahlschrott Entwicklung / Schrottpreis Prognose

Der von der Bundesvereinigung Deutscher Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen (BDSV) ermittelte Lagerverkaufspreis für Stahlneuschrott (Sorten 2/8) war 349,60 Euro im Mai. Im Juni wird sich daran nicht viel geändert haben, zeigen die Statements von Schrotthändlern, die sich von Metallbranchendiensten zitieren lassen.

"Für die kommenden Monate ist mit einer Fortsetzung der Seitwärtsbewegung zu rechnen", erwarten die Metallexperten der Deutschen Industriebank (IKB).

Ausblick

Noch ist der deutsche Stahlneuschrottpreis in einer Seitwärtsentwicklung zwischen 302 Euro und 384 Euro. Wegen des reduzierten Schrottaufkommens und stetig steigender Nachfrage ist damit rechnen, dass sich die Preisentwicklung in den ber-Monaten per Aufwärtstrend nach oben geht.

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