Betonstahlpreise sinken 10-30 €/Tonne Anfang Q4/2024
Die Stahlpreise für Betonstahl (Bewehrungen) sind zu Beginn des 4. Quartals 2024 trotz höherer Stahlschrottpreise gefallen. Hintergrund ist die schwache Nachfrage aus dem Bausektor. Chancen auf eine kurzfristige Erholungen stehen schlecht.
Betonstahl kostete in Nordeuropa 610 Euro je Tonne per 2. Oktober. Dies entspricht einem Rückgang von 25-30 Euro bei dem von Fastmarkets wöchentlichen ermittelten Spotpreis.
Auf dem italienischen Markt sinkt der Betonstahlpreis um 10 Euro auf 590 Euro. Höher fällt der Rückgang in Spanien aus, wo der Spotpreis für Bewehrungen zwischen Ende September und Anfang Oktober um 30 Euro auf 590 Euro sank.
Käufer akzeptieren nur sinkende Betonstahlpreise
Steigende Rohstoffkosten, insbesondere für Schrott, haben die Margen europäischer Langstahlhersteller belastet. Sie können wegen zurückhaltenden Käufer keine Preiserhöhungen durchsetzen.
Chinas neues Konjunkturprogramm hat eine verstärkte Nachfrage für Stahlschrott zur Folge, was die Preise global beeinflusst. Dies ist sowohl in Nord- als auch in Südeuropa spürbar, wo die Schrottpreise trotz schwacher Stahlnachfrage zunehmen.
In Ländern mit gedämpfter Bautätigkeit bleibt die Stahlnachfrage gering, was den Preisanstieg für Schrott noch verstärkt:
- Das Angebot an Schrott aus Baustellen wird kleiner, da weniger Abbruchprojekte und Renovierungen durchgeführt werden.
- Die verringerte Produktion von Betonstahl in Stahlwerken hat weniger Stahlschrott zur Folge, da der Produktionsprozess selbst recycelbaren Schrott erzeugt.
Dies führt insgesamt zu einem geringeren Schrottangebot, das auf eine steigende Nachfrage wegen Chinas Konjunkturprogramm trifft. Nachfrageanstieg und Angebotsverknappungen bilden einen neuen Gleichgewichtspreis auf einem höheren Preisniveau.
Für Deutschland sind die Aussichten besonders düster. Anders in den Niederlanden, Belgien und Polen: Hier rechnen Marktteilnehmer spätestens Anfang 2025 mit einer Belebung der Nachfrage für Langerzeugnisse.