Aufwärtstrend kommt, aber erst 2025
Deutschland ist nicht imstande seinen Beitrag zur Beendigung des Abwärtstrends der Stahlpreise zu leisten. Mehr als eine technische Gegenbewegung auf die hohen Nachfrageverluste sei nicht zu erwarten, sagt Dr. Martin Theuringer, Geschäftsführer der Wirtschaftsvereinigung Stahl.
Es dominiert ein Abwärtstrend beim nordeuropäischen Stahlpreis für Warmband. Auf einem Kerzenchart, auf dem jede Kerze eine Woche Preisentwicklung abbildet, überwiegen Preisrückgänge anzeigende schwarze Kerzen. 🔗Erläuterungen zu Kerzencharts auf Wikipedia.
ArcelorMittals Preiserhöhung um 40 Euro auf 590 Euro je Tonne hat nicht zu einer Beendigung des Abwärtstrends geführt. Zwar stieg der Warmbandpreis im Verlauf der ersten Oktoberwoche kurz auf 600 Euro. Zum Wochenschluss war der Preis jedoch wieder auf 560 Euro gesunken. Aktuell notiert der Warmbandpreis bei 546 Euro.
Von einer "besorgniserregenden Verfassung des Industriestandorts Deutschland" und einer "ausgeprägten Schwäche bei Investitionen im Baubereich und dem Maschinen- und Anlagenbau", spricht Theuringer. Die Rohstahlproduktion liege inzwischen 10% unter dem Niveau der Finanzkrise.
Da auch die stahlverarbeitenden Industrien in Frankreich und Benelux noch Monate brauchen dürften, um wieder auf Expansionskurs zu kommen, ist ein direkter Übergang von einem Abwärtstrend in einen Aufwärtstrend unwahrscheinlich. Stattdessen dürfte eine langsame Transition stattfinden.
Auf den Abwärtstrend folgt eine Seitwärtsbewegung zwischen 540 Euro und 580 Euro. Im ersten Quartal 2025 könnte dann mit einem dauerhaften Anstieg über 600 Euro ein vorsichtiger Aufwärtstrend beginnen.