Betonstahl gefragt: 500 Mrd. € für Infrastruktur lassen Stahlpreise steigen
Die Preise für Betonstahl in Deutschland blieben in der Woche bis zum 28. Februar 2025 weitgehend stabil. Bei den Spotpreisen habe es einen leichten Anstieg um 0,5 Prozent, heißt es in Marktkreisen. Hauptgründe sind Angebotsengpässe und eine verbesserte Nachfrage aus dem Bausektor. Die Produktion ist durch reduzierte Kapazitäten eingeschränkt.
Schwankende Energiepreise und Umweltauflagen haben dazu geführt, dass viele Stahlhersteller ihre Kapazitäten verringern. Die allmähliche Erholung der Bauwirtschaft wirkt unterstützend. Eine steigende Bauaktivität bedeutet eine direkte Zunahme der Stahlnachfrage nach Betonstählen, was die leicht aufwärts gerichteten Preisentwicklungen von Betonstahl und Walzdraht untermauert.
Die Wirtschaftsvereinigung Stahl fordere von der nächsten Bundesregierung Maßnahmen zur Sicherung der heimischen Produktion, meldet Platts. Deutschland sei der größte Stahlproduzent Europas und weltweit an siebter Stelle. Die Stromkosten machten 20 bis 40 Prozent der Ausgaben der Stahlhersteller aus. Eine Senkung der Netzentgelte auf das Niveau von 2023 könnte eine spürbare Entlastung bringen. Ohne politische Unterstützung drohe die Wettbewerbsfähigkeit der Branche weiter zu sinken.
Zusätzliche Impulse für die Stahlmengenkonjunktur werden von den geplanten Infrastruktur- und Verteidigungsinvestitionen in Höhe von 500 Milliarden Euro kommen, die CDU-Chef Friedrich Merz angekündigt hat. Diese Mittel sollen die Wirtschaft stabilisieren und schnelles Wachstum fördern. Infrastrukturprojekte als auch Rüstung erfordern in der Regel große Mengen an Stahl.
Entscheidend wird sein, ob die Umsetzung zügig erfolgt, also ob es überhaupt genügend fertiggeplante Vorhaben gibt und die Behörden in der Lage sind, das Geld so auszugeben, wie es Spitzenpolitiker versprechen. In diesem Bereich hatte es während der Kanzlerschaft von Angela Merkel große Probleme gegeben. Staatliche Gelder wurden oft nicht abgerufen und blieben einfach liegen.
