Betonstahlpreis steigt auf 645 €/Tonne - Walzdraht wird knapp
Der europäische Stahlmarkt für Langerzeugnisse befindet sich aktuell in einer herausfordernden Phase. Produktionsstopps, Materialknappheit und hohe Inputkosten prägen das Bild. In diesem Beitrag beleuchten wir, wie diese Faktoren zu steigenden Preisen bei Betonstahl, Walzdraht und Baustahlmatten führen.
Engpässe in der Stahlproduktion
Produktionseinschränkungen in Nordeuropa haben zu einem erheblichen Rückgang des Angebots von Betonstahl geführt. Trotz einer weiterhin schwachen Nachfrage konnten die Stahlwerke dank des reduzierten Angebots hohe Preise durchsetzen. So stieg der Spotpreis für Betonstahl von 635 Euro pro Tonne am 12. März 2025 auf 645 Euro am 19. März 2025, meldet Fastmarkets.
Auswirkungen der Produktionsstopps
Nach Daten der Europäischen Kommission wurde seit 2021 mehr als 50% der primären Produktionskapazität in Europa ausgesetzt. In Deutschland haben viele Stahlwerke seit Jahresbeginn die Produktion von Betonstahl vollständig eingestellt. Diese Entwicklungen verschärfen die Angebotskrise und geben den Werken mehr Marktmacht, was die Preisentwicklung weiter nach oben treibt.
Entwicklung der Stahlpreise für Baustahlmatten
Neben Betonstahl könnten die Preise für Baustahlmatten sogar noch stärker steigen – getrieben von Berichten über einen möglichen Mangel an Walzdraht. Am 19. März 2025 lag der Preis für Walzdraht bei 620 Euro.
Marktstimmung und Zukunftsaussichten
Die angespannte Marktlage zeigt sich auch in den Aussagen der Marktteilnehmer. Ein Käufer erklärte: „Wir sagen unseren Kunden, dass sie jetzt besser kaufen sollten, da wir nicht glauben, dass die Preise weiter fallen werden“ (Kallanish). Diese Aussage verdeutlicht, dass Marktteilnehmer mit einer Fortsetzung der aktuellen Preistrends rechnen, solange Produktionsstopps und Materialengpässe anhalten.
Hohe Inputkosten durch teure Schrottpreise
Zusätzlich belasten hohe Inputkosten den Markt. Laut einem Bericht von EUWID Recycling sind die Schrottpreise in Deutschland im März weiter gestiegen. Diese Entwicklung führt zu noch höheren Produktionskosten für die Stahlwerke, was wiederum den Aufwärtstrend bei den Preisen für Betonstahl und Walzdraht untermauert.
Fazit
Käufer von Langerzeugnissen stehen vor erheblichen Herausforderungen: Ein signifikanter Rückgang der Produktionskapazitäten in Deutschland, ein drohender Mangel an Walzdraht und steigende Schrottpreise treiben die Preise in die Höhe. Für Branchen, die auf diese Materialien angewiesen sind, besteht Handlungsbedarf, um sich gegen anhaltende Preissteigerungen abzusichern.