Der Flachstahlmarkt unter Druck: Schwache Nachfrage trotz steigender Preise
Der Markt für Flachstahl steht unter massivem Druck. Die jüngsten Produktionszahlen aus Deutschland zeigen einen deutlichen Rückgang: Die Rohstahlproduktion sank gemäß Wirtschaftsvereinigung Stahl im Februar 2025 um 13,5 % gegenüber dem Vorjahresmonat auf 2,702 Millionen Tonnen. Noch stärker fiel die Produktion warmgewalzter Stahlerzeugnisse, die um 16,9 % auf 2,367 Millionen Tonnen zurückging. Die Zahlen bestätigen, dass die Lage für Flachstahl besonders schwierig ist.
Laut Fernando Espada, CEO von Layde Steel (Tata Steel Niederlande), sei es sogar optimistisch, die Nachfrage nach Flachstahl für 2025 und 2026 als stagnierend zu bezeichnen. Das Marktumfeld verschlechtere sich rasant. (Eurometal/Kallanish)
Besonders problematisch sei der hohe Importanteil bei Coils. Die Importmengen selbst stiegen nicht stark, doch die Nachfrage breche so schnell ein, dass Importe einen immer größeren Marktanteil ausmachten. Dies führe zu einem verstärkten Druck auf die europäischen Stahlhersteller.
Trotz der schwachen Nachfrage ist der Preis für warmgewalzten Stahl in Nordeuropa deutlich gestiegen. Zwischen dem 1. Oktober 2024 und dem 24. März 2025 verteuerte sich der Stahl am Spotmarkt von 535 Euro auf 630 Euro pro Tonne. Angesichts des schwierigen Marktumfelds stellt sich die Frage: War das der Peak oder geht es weiter nach oben?
Die Antwort hängt vor allem von der Angebotsseite ab. Fraglich ist, ob Produktionskürzungen oder gestiegene Rohstoffkosten weitere Preissteigerungen auslösen. Die schwache Stahlnachfrage ist der größte Feind des Aufwärtstrends. Eine Korrektur des Warmbandpreises auf 600 Euro wird wahrscheinlicher, zumal der Aufwärtstrend seit Mitte März Ermüdungserscheinungen aufzeigt.